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55. Reisetag

Samstag, den 12. August 2017

Wetter: Nieselregen, frischer SW, wolkig, 18°C

Mücken plagten uns in der vergangenen Nacht. Das feuchte tropische Wetter in Deutschland
hat unangenehme Folgen. Die Mistviecher haben ideale Lebensbedingungen und gebärden
sich äußerst aggressiv. Erst gegen Morgen fanden wir einigermaßen erholsamen Schlaf,
sicher dem aufkommenden Wind und Regen geschuldet. Um 09:30 Uhr lichteten wir dann
zum letzten Mal auf dieser Reise unseren Anker. Die letzten Kilometer liefen wir dann durch
einen grauen vernieselten Vormittag den Oder-Havel-Kanal unserem Heimathafen entgegen.
Zum ersten Mal hatten wir auf dieser Reise die Heizung an, weil die Scheiben dick
beschlagen waren. Auf dem Kanal waren dementsprechend kaum Boote unterwegs. Um
11:45 Uhr erreichten wir Heiligensee und machten an unserem Liegeplatz fest.

Betriebsstundenzähler:  1305,6 h

Log:                    1435 nm

Fazit der Reise:

Lange Reisen habe ich schon oft gemacht. Sowohl hinsichtlich der Zeit als auch der Strecke.
Diese hier war aber die erste, die völlig ohne Zeitdruck stattfand. Sicher gab es Etappenziele
und sicher trieben sie uns auch ein wenig voran. Wir hatten aber keine Risikofahrten dabei,
wie auf früheren Fahrten. Unser Zeitrahmen war mehr als ausreichend. Wir haben noch drei
Wochen bis Jeannette wieder arbeiten muss, ich muss das nie wieder. Schweden war
schön, vor allem die Fahrt im Göta-Kanal und in den Ostschären. Die Natur dort ist
beeindruckend, aber auch Deutschland ist immer wieder schön zu erleben. Man freut sich,
auf die Reise zu gehen. Genauso freut man sich, wieder zu Hause zu sein. Unser Schiff hat
das alles hervorragend gemeistert. Für den kommenden Winter habe ich den Kopf voller
Ideen, das alles noch zu optimieren. Einiges muss auch schlicht renoviert werden, es
unterliegt eben -wie wir alle- der Alterung. Rund 800 Liter Diesel haben wir verbrannt. Der
durchschnittliche Stundenverbrauch lag bei knapp über 3 Liter, wobei wir auch mit Diesel
kochen und viele Seestrecken nur mit hoher Drehzahl gefahren wurden. Auffallend ist, das
auch in Deutschland die Crews immer mehr aus alten Menschen bestehen. Junge Familien
mit Kindern sind kaum anzutreffen. Meine Begleiter Peter im ersten Teil und meine liebe
kleine Frau haben die Schiffsführung perfekt unterstützt und waren eine große Hilfe. Bis auf
meine schmählichen Niederlagen im Kartenspiel zu Gunsten meiner Frau gab es keine
negativen Aspekte.
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